Ges.m.b.H.: Ausverkauf

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Karl Lohenlohe über hübsche Mädchen und ihren öffentlichen Verfall
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Das Ende von Frau Winehouse war irgendwie absehbar. Man hoffte, man sah, dann hoffte man wieder, und dann war es vorbei. In Österreich haben wir einen ähnlichen Fall, wir sehen einem Menschen beim Verfall zu. Ich denke, dass der berühmte Mann an ihrer Seite dem Problem nicht gewachsen ist, dass er es verdrängt, beiseiteschiebt, weil er ganz einfach nicht damit umgehen kann. Am Anfang war sie ein hübsches Mädchen, das sich im Glanz der Scheinwerfer sonnte, bei jeder Folge verlor sie an Kilos, verlor sie an Kraft. Irgendwann gehörte ihr Körper nicht mehr zu ihr, sie legte ihn unters Messer, er wurde geformt, adaptiert, in Position gebracht, um ihn den Körpern aus den Journalen anzugleichen. Immer war die Kamera dabei, zeigte hautnah, was mit dem Körper passierte, zeigte die Knochen, die immer deutlicher zutage traten, das traurige Gesicht, das immer trauriger wurde und den berühmten Mann an der Seite des Körpers, den Mann, der dem Verfall nicht gewachsen war. Ich weiß nicht, ob es der Fernsehsender oder der Mann war, der für die Reisen, die Kleider und die Eingriffe bezahlt hat, aber ich denke, das Geld wäre bei einem Arzt, der sich nicht auf den Körper, sondern auf die Seele konzentriert, wesentlich besser aufgehoben gewesen. Nun hat der Fernsehsender die Sendung, wo der geschundene Körper, der geschundene Geist, der berühmte Mann und das TV-Team ins Ausland fahren wollten, aus dem Programm gekippt. Der Mann, berühmt als "Lugner", versteht nicht warum, die Ärzte hätten die Reisefähigkeit seiner Freundin attestiert.Ist da jemand? Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at

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