Ges.m.b.H.: Ansichtssache
Letzthin feierte die bekannte, noch nicht prominente Tänzerin Sarkissova Geburtstag. Berühmt wurde sie durch hüllenlose Aufnahmen. Immer wieder trifft man während gesellschaftlicher Anlässe auf Damen und Herren, die weniger durch Konversation denn durch vermeintliche sexuelle Ausstrahlung glänzen. Hier ist es das Brusthaar, das durch das bis zum Nabel geöffnete Hemd drängt. Da ist es das Dekolleté, das manchmal keines ist. Zu viel Eros ist wie zu viel essen. So sind ein bis zwei Brusthaare oft mehr als ein Pelz, der sich auch noch des Rückens bemächtigt hat, und ein kurzer Rock möglicherweise fesselnder als gar keiner."Weniger ist mehr" hat man früher gerne gesagt oder "Small is beautiful", aber diesbezüglich bin ich mir nicht ganz sicher. Ich durfte ja erst kürzlich in einer TV-Show neben Frau Sarkissova Platz nehmen - eine wunderschöne Frau, Schuhe wie der umgedrehte Eiffelturm und alle dreißig bis vierzig Sekunden warf sie das blonde Haar, dass einem ganz anders wurde. Es ist nicht abzustreiten, dass ihr an diesem Abend schmachtende Blicke zugeworfen wurden, Männer mit prüfenden, Frauen mit vergleichenden Blicken Resümee zogen. Aber eine andere Gruppe Frauen und Männer blieb seltsam desinteressiert. Ähnlich wie damals Petronius, der von Nero zu einem Abendessen mit 100 nackten Jungfrauen geladen war und dem Kaiser ausrichten ließ, "dass 100 nackte Jungfrauen nicht einhundert Mal aufregender wären als eine nackte Jungfrau". Und noch heute muss man sagen, der Mann hatte völlig recht.Einladungen, Beschwerden, Hinweise: karl.hohenlohe(at)kurier.at
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