Gelbe Gefahr

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über Herbert Prohaska und seine Haut.
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Am Wochenende treibt die Leserpost farbenprächtige Blüten. Man will hinkünftig mehr oder weniger von den Prominenten wissen, erbittet intime Details aus dem Privatleben der oberen Hunderttausend und ersucht immer wieder um Superlative.

Der dümmste Star, der Eloquenteste, der beste Pingpong-Spieler, das tragischste Ereignis überhaupt etc. etc.

Jawohl, es gibt diese dunklen Stunden im Leben der Reichen und manchmal auch Schönen, Ereignisse, die sie in Zehntelsekunden vom Olymp in ein dunkles Loch reißen oder – für viele noch schlimmer – umgekehrt.

Heute, weltexklusiv, Herbert Prohaska, wie er mit Herbert Prohaska hadert.

Ich kenne alle Details dieses düsteren Kapitels, die Angst von Herbert Prohaska, wenn er aus dem Fenster blickt, die Sorgenfalten auf der Stirn, wenn wieder einmal das gelbe Auto unten vorbeifährt und das pochende Herz, wenn der Mann mit dem Sack vorbeigeht.

Nein, in Herbert Prohaskas Haut möchte man nicht stecken.

Das wirklich Tragische an der Geschichte ist, dass sich Herbert Prohaska nicht wehren kann, dass es keinen Ausweg aus diesem Dilemma gibt, das Grauen ist prolongiert. Ich kann nicht ausschließen, das Herbert Prohaska schon an eine Entführung, Sprengung oder sogar Meuchelmord gedacht hat und wer will es ihm verdenken, auch ein Umzug stand schon im Raum.

Just in jener Gasse, in der Herbert Prohaska für immer seine Zelte aufgeschlagen hat, lebt ein weiterer Herbert Prohaska und die Post stößt immer wieder an ihre Grenzen.

Grauenhaft, da sind Leserschaft und Autor wieder einmal total d`accord.

 

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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