Gastspieltheater

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über den Partyhunger im Marchfelderhof
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Nun feiert Herr Bocek einen runden Geburtstag. Herr Bocek? Herr Bocek ist Patron des " Marchfelderhofs", einer Gaststätte, die in die Medien drängt.

Hunderte Stars und Tausende auf dem Weg dorthin verweilten schon im "Marchfelderhof" und hungerten nach einer Erwähnung.

Mein letzter Besuch liegt länger zurück, es war, als man Herrn Heesters 105. Geburtstag beging. Herr Bocek hatte alles aufgeboten, was man im "Marchfelderhof" aufbieten konnte, Don-Kosaken-Chöre, Handleserinnen, Spargelköniginnen und ich glaube, mich an ein, zwei Zauberkünstler erinnern zu können.

In diesem ganzen Wirrwarr von altösterreichischer Einrichtung, Varietékunst aus dem vorigen Jahrhundert, Fernsehteams, halb gefüllten Parfümflacons auf den Toiletten, Kaiser-Franz-Joseph-Porträts und Autogrammkarten von Gus Backus, stand Herr Bocek, blickte glücklich auf seine Schöpfung und irgendwann schlug er zwei Tschinellen gegeneinander.

Umgehend erwachte Herr Heesters, der nun plötzlich einen Tenor aus Deutsch Wagram vor sich hatte, der "Dann geh ich ins Maxim" intonierte und schon bald erkannte man das Lied.

Da waren wunderschöne Szenen, die ich niemals missen möchte und ich denke, auch Herr Heesters war von den Don-Kosaken angetan.

Irgendwann sprach man etwas verächtlich vom "Marchfelderhof", was nie am "Marchfelderhof" lag, möglicherweise am Habitus einiger seiner treuesten Gäste.

Früher war Österreich reich an Käuzen, schrulligen Persönlichkeiten und Originalen, bedauernswerterweise gibt es nur mehr wenige, und so möchte ich Herrn Bocek recht herzlich gratulieren.

 

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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