Gassenhauer

Im Rabenhof-Theater sah man kürzlich den Volkshelden Herbert Prohaska.

Auf der Bühne wurde er von Florian Scheuba liebevoll durch den Kakao gezogen: Er sagte "Kwatar" statt "Katar" zu "Quatar". Herbert Prohaska lachte, weil er über einen ähnlich guten Humor verfügt wie die Akteure von "Ballverlust", die Herren Alfred Dorfer und Florian Scheuba.

Die wenigsten wissen, dass es Herbert Prohaska nicht leicht hat, ein Schatten über seinem Dasein schwebt. In der Gasse, in der er zu Hause ist – ich nenne sie nicht, damit die Leute nicht zu seinem Haus pilgern und um Autogramme, Matchkarten und Almosen betteln – wohnt Herbert Prohaska, ein Zweiter.

Man muss sich das einmal bildlich vorstellen, zwei Herbert Prohaskas in einer Gasse, da muss der Postmann manchmal zwei Mal klingeln.

Ich kann nicht sagen, wer zuerst da war, Herbert Prohaska oder Herbert Prohaska, und ob die beiden einander in Liebe oder abgrundtiefem Hass begegnen. Ob sie einander auf der Gasse herzen oder einander gegen das Schienbein treten. Weiters entzieht es sich meiner Kenntnis, welche Profession der andere Herr Prohaska ausführt.

Gesetzt den Fall, er wäre auch Fußballer, das Chaos wäre noch größer und man muss hoffen, die Vorsehung hat dem anderen Herrn Herbert Prohaska zwei linke Beine geschenkt, die weder dribbeln noch spitzeln und keine Gurke geben können. Ich wollte immer schon zur Post, aber Briefträger bei den Prohaskas möchte ich nicht sein.