Clooney, Clooney, Clooney

von Karl Hohenlohe

Nun ist die Zeit der Jahresrückblicke auf ihrem Höhepunkt.

Nun ist die Zeit der Jahresrückblicke auf ihrem Höhepunkt. Man freut sich schon, wenn wieder über die Gegenwart geschrieben wird.

Die Nachrichten von gestern sind genau so alt wie die Magazine, in denen sie erscheinen. Die millionenfachen weltweiten Jahresrückblicke lassen sich in drei Worte zusammen fassen:

Clooney, Clooney, Clooney.

Ich selbst, mit der Gnade der Gedächtnislücke ausgestattet, nehme die abgelaufenen Nachrichten und Bilder immer wieder mit großer Freude zur Kenntnis.

Als persönliches Highlight möchte ich der Leserschaft, aber auch mir, die berühmte Aufnahme unseres Herrn Bundespräsidenten in der Hofburg ins Gedächtnis rufen.

Soweit erinnerlich, feierte man den Auftakt des "ImPuls-Tanzfestivals" und Heinz Fischer wurde zu einer Bewegung aufgefordert. Der wunderbare Fotograf hat es für die Ewigkeit festgehalten: Im Hintergrund gold-weiße Türen, dann ein roter Teppich und darauf der entfesselte Bundespräsident.

Er steht auf einem Bein, das andere hat er soweit hinaufgeworfen, dass jede Cancan-Tänzerin vor Neid erblassen würde, die Brille hält sich aus statisch unerfindlichen Gründen auf der Nasenwurzel und: Die Frisur hält. Heinz Fischer erinnert in dieser Pose stark an Hans Krankl, als er damals Córdoba zum Heiligtum erkor. Ich vermute, nein, ich bin überzeugt davon, dass noch nie zuvor ein österreichischer Bundespräsident in so einer akrobatischen Stellung abgelichtet wurde.

Es war ein kleiner Schritt für Heinz Fischer, aber ein großer für Österreich.

Kommentare