Frucht der Arbeit
Zurückgekehrt zum Tisch war auch mein letztes Gummibärli verschwunden.
KURIER – Tag der offenen Tür. Um 14.15 würde ich im Festzelt aus meinem Œuvre lesen dürfen.
Eine junge Dame in KURIER-Rot überreichte mir beim Eingang einen Getränkebon und empfahl mir, den Kontakt zu KURIER-Autoren zu suchen. Als ich der Empfehlung folgte und im Festzelt im Flüsterton mit KURIER-Autor Axel H. konversierte, kam eine andere KURIER-rot gekleidete Dame und ersuchte um Ruhe.
Sie trug ein Leibchen mit der Aufschrift „Die 1. Wahl vor der Wahl – Kurier“. Dort, wo in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts Quasteln die Striptease-Tänzerinnen vor „Oben ohne“ bewahrten, war ein Wahlkreuz platziert.
Eine neue KURIER-rote Dame schenkte mir plötzlich drei Bleistifte und zwei Gummibärlisackerln mit 10% Fruchtsaftanteil, die ich vor mir auf den Tisch legte.
Umgehend wurden mir die Bleistifte und ein Gummibärlisackerl von Besuchern abgenommen. Bereits um 15.15 bat mich Dieter Schmela mit dem Hinweis auf die Bühne, er hätte ursprünglich gedacht, ich hieße „Karl Hohenloche“.
Vor mir hatten Georg Markus etwas mehr, dann Birgit Braunrath etwas weniger Zeit verbraucht und ich wurde von der Chefredaktion dringend um Eile ersucht.
In der ersten Reihe warteten die berühmten Banker Cernko und Sevelda bereits auf ihren Auftritt. Ich entschloss mich spontan, nichts von Schranz, Rasputin und Heintje zu erzählen und beließ es bei Friedrich von Thun und – bankenbedingt bei Cash (Johnny).
Zurückgekehrt zum Tisch war auch mein letztes Gummibärli verschwunden. Nächstes Jahr bitte mehr Fruchtanteil.
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