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Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Herr Brandauer ist ein zäher Gegner, die Schwächen seines Vis-à-vis waren ihm immer bewusst.

von Karl Hohenlohe

über Klaus Maria Brandauer

Herr Klaus Maria Brandauer ist das Wimbledon für die TV-Gesellschaftsredakteure.

Da heißt es einmal in den Vorrunden zu bestehen, erniedrigt und gelobt zu werden, manchmal wird man brüsk abgewiesen, dann wieder mit kurzen Worten beschenkt.

Herr Brandauer ist ein zäher Gegner, die Schwächen seines Vis-à-vis waren ihm immer bewusst, umgekehrt war ich mir fallweise nicht ganz sicher.

Nun kam es zu einem Treffen zwischen dem berühmten Gesellschaftsredakteur Herrn Robert Reumann und Herrn Klaus Maria Brandauer und es war – um im Tennisjargon zu verharren – ein schönes Spiel.

Der erste und der letzte Satz blieben Herrn Brandauer vorbehalten.

Besonders interessant empfand man seine Ausführungen über seine Traumwelt.

„Was bin ich früher in meinen Träumen geflogen“ erinnerte er sich und lächelte versonnen.

Seit Sigmund Freud wissen wir, dass das Fliegen im Schlaf mit erotischen Vorstellungen verknüpft ist, Details kann man Freuds „Traumdeutung“ entnehmen. Ein ungeübter Gesellschaftsredakteur hätte Herrn Brandauer auf diesen Umstand hingewiesen und das bisher ausgeglichene Spiel gefährdet.

Herr Reumann jedoch, möglicherweise selbst schon einmal geflogen, schwieg.

So bewegte man sich weiterhin auf höherem Niveau und am Schluss gab es nicht zwei Sieger, sondern drei, denn das Publikum ist immer mit von der Partie.

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