Feierstunden
Noch schöner als die eigentliche Wahl sind die Feiern danach.
Noch schöner als die eigentliche Wahl sind die Feiern danach. Das Fernsehen berichtet gerne von diesen Veranstaltungen und man kann sich an den Siegern und Verlierern kaum sattsehen.
Meist betritt der Sieger den Raum, die Adoranten springen auf und jubeln, der Sieger winkelt die Oberarme ab, streckt die Daumen in die Höhe und lächelt.
Das Faszinierende in Österreich ist, dass die Verlierer ähnlich verfahren und nur den Teil mit dem ausgestreckten Daumen weglassen.
Hat man vom Wahlergebnis noch keine Kenntnis erlangt und stolpert über einen Bericht von der Feier danach, sind ausschließlich Sieger am Werk.
Besonders schön feierten die Grünen in Tirol. Sie sprangen in die Luft und herzten einander. Das Luftspringen, der Übermut also in seiner reinsten Form, ist den etablierten Parteien und ihren Vorsitzenden nicht gestattet, einerseits wegen der Ergebnisse, andererseits, weil es nur bei den Grünen gut kommt.
Bei den Schwarzen hatte man sich zum Abfeiern Verstärkung aus Wien geholt, neben dem Herrn Landeshauptmann winkelte auch der Herr Außenminister die Oberarme, beide reckten die Daumen und lächelten.
Bei den Roten ging es doch irgendwie verhaltener zu, die Spitzenkräfte hatten sich um einen runden Tisch versammelt und sprachen dem Rotwein, nein, dem guten Rotwein zu. Wenn man sein Auge auf den Bildschirm presste, konnte man den Slogan auf der Flasche erkennen. "Der beste Rote in Tirol" stand da geschrieben und ich glaube nicht, dass man mit allzu großem Kopfweh zu Bett ging.
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