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Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über die Rom, die Haarwurzel der Welt
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Diese Woche war Rom die Haarwurzel der Welt.

1000 Coiffeure, wie man die Friseure früher noch nannte, rotteten sich in der italienischen Hauptstadt zusammen und zeigten in die Zukunft.

Coiffeure und Modeschöpfer verbindet das Faktum, dass sie nie da sind, sondern entweder jetzt in der Zukunft leben, und wenn es da nichts zu holen gibt, auf die Vergangenheit zurückgreifen. Der Trend bestimmt ihr Leben.

Herr Lagerfeld etwa war von seinen jahrelang gehorteten Antiquitäten plötzlich angewidert und stellte auf karg um, dann erfand er den hohen Hemdkragen, der nunmehr auch schon als Relikt firmiert.

Ich weiß nicht, ob es so etwas wie das Gegenteil von "in sich ruhen" gibt, aber wenn es existiert, so ist es den Coiffeuren und Modeschöpfern immanent.

Mit großer Aufregung fiebere ich also den neuesten Trends entgegen – kurz, lang, rot, blau, grün – vor zwei Jahren sagte man den Siegeszug der Farbe "Mauve" voraus, es wurde dann doch ein trostloses "Violett", und ich war wahnsinnig enttäuscht.

In Rom stellte sich der stadtbekannte Wiener Friseur Wallmeier den Medien und orakelte ein wenig.

"Kurz" wäre nächstes Jahr der allerletzte Schrei, "weiblich" und – potzblitz – "Volumen".

Ich bin Herrn Wallmeier durchaus dankbar und werde seine Anregungen bei dem nächsten Besuch des Coiffeurs meines Vertrauens, Herrn Giehl in der Liliengasse, 1010 Wien, deponieren.

Bevor ich in den Sessel sinke, werde ich ihm "Kurz, weiblich, Volumen" zuraunen und wenn ich dann aussehe wie Schneckerl Prohaska 1976, gibt es kein Trinkgeld.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at) hohenlohe.at

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