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Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

So wird jede Szene mit „ÄÄÄkschn“ eingepeitscht und findet mit „Kaat“ ihr Ende.

von Karl Hohenlohe

über Reinhold Bilgeri

Der bekannte Sänger Reinhold Bilgeri dreht gerade in Vorarlberg einen Film.

Ihm zur Seite die berühmten Leinwandhelden Moretti und Böck und Frau Morzé.

In der Television sah man nun Ausschnitte von den Dreharbeiten, ausgesuchte Leckerbissen, wie es am Set so zugeht.

Unsereins hat ja vollkommen überholte Klischeevorstellungen von den allfälligen Vorkommnissen beim Film.

Entgegen aller Beteuerungen der Diven glauben wir eisern an die Existenz einer Besetzungscouch, stellen uns den sonnenbebrillten Regisseur in Reiterstiefeln vor, wie er auf einem Klappsessel sitzt, auf dem hinten ganz groß „Reinhold Bilgeri Director“ steht.

Natürlich sind wir dem absurden Glauben verhaftet, der Regisseur würde vor jeder Szene immer noch „ÄÄÄkschn“ schreien und wenn die Schauspielerinnen und Schauspieler ihr Bestes gegeben haben, „Kaat“ rufen.

Das ist Vergangenheit.

Das Gros der Regisseusen und Regisseure bedient sich heute des „Bitte“, wenn es losgehen soll und des „Danke“ wenn es vorbei ist.

Umso betörender das Vorgehen von Herrn Bilgeri, der es sich nicht nehmen lässt, rund um Dornbirn einen Hauch von Hollywood zu verströmen.

So wird jede Szene mit „ÄÄÄkschn“ eingepeitscht und findet mit „Kaat“ ihr Ende.

Endlich wieder ein Regisseur, der sich traut, beim Interview im Zimmer eine Sonnenbrille zu tragen.

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