Dunichtgut

Dies ist die diffizilste Betrachtung, die mir jemals aus der Feder quoll.

Es geht um die Ehre, Entsagung, Hinwendung zur Freundschaft, Abbruch derselben und um die ungewisse Zukunft, die sich dadurch auszeichnet, dass wir nicht wissen, wie sie weitergeht.

Es begann mit einer Kolumne, welche die korrekte Aussprache des Dichter-namen Hugo von Hofmannsthal zum Inhalt hatte.

Da die Hofmannsthal-Verehrer, die sich für die "Hooofmannsthal"-Variante entschlossen haben, da die "Hofffmannsthal"-Fraktion.

In diesem Zusammenhang verweist der zu Recht so beliebte Schauspieler Erwin Steinhauer auf die große Bedeutung der Buchstaben. Als eindringliches Beispiel nennt er die beliebte Internetadressen-Ouvertüre "Office@..."

Liest man ein kurzes "O" ist es okay, ein langes "O" ("OOOffice") hingegen, lässt Erinnerungen an O-Beine wach werden.

Weniger der Inhalt der Steinhauer-Studie hat mich verwirrt, aber die Form.

In jungen Jahren korrespondierten wir noch einmütig per "Du", nun hat sich Steinhauer, womöglich echauffiert vom Dichterstreit, auf das kühlere "Sie" zurückgezogen.

Wie in aller Welt soll ich nun bei unserem nächsten Tête-à-Tête agieren, soll ich "Herr Steinhauer" oder "Erwin" sagen oder die für all die Ober konzipierte Zwischenlösung "Herr Erwin" wählen?

Buhle ich mit dieser Kolumne auf schäbigste Art um das "Du-Wort" eines Prominenten oder bin ich wirklich verwirrt, verstört, verwundet und weine ohne Unterlass?

Eine klare Antwort am Ende scheint mir durchaus angebracht:

Man weiß es nicht.

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