Die große Blöße
Der Name der begehbaren Skulptur lautet „Mr. Big“, was ich jedoch nicht bestätigen kann.
Endlich war es so weit, die vielbeachtete Ausstellung „Nackte Männer“ im Leopold-Museum konnte nun auch textilfrei konsumiert werden.
Am Montag bot man vier Nacktführungen an, ob man dem Führungspersonal Unterwäsche zubilligte, kann ich nicht sagen.
Schon vor dem Museum liegt ein riesiger Mann in Form eines vielschichtigen Plakats und lockt mit seinen Reizen. Der Name der begehbaren Skulptur lautet „Mr. Big“, was ich jedoch nicht bestätigen kann.
Die Aktion „Störe-Voyeure“ wurde durch das strenge Verbot, die speziellen Führungen in angekleidetem Zustand zu absolvieren, untermauert.
Nun frage ich mich, ob sich die Besucherinnen und Besucher plötzlich und unkoordiniert entkleideten oder ob man das Unterwäsche tragende Führungspersonal zu Aufforderungskundgebungen angehalten hat.
Es ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass sich Frau Leopold über die Museumslautsprecher zu Wort meldete und die noch zögernden Besucher mit „Ausziagn, Ausziagn“-Rufen im Dauertakt zur totalen Nacktheit animierte.
War festes Schuhwerk erlaubt und – noch viel wichtiger – Spiegelbrillen gestattet?
Wir wissen es nicht.
Was mir jedoch logisch erscheint, ist, dass sich die Ausstellungsstücke deutlich im Nachteil befanden.
Der Blick schenkt der Realität immer größere Aufmerksamkeit als jeder noch so großartigen Reproduktion.
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