Denkwürdig

Ges.m.b.H.: DÖF
Ges.m.b.H: Karl Hohenlohe über seine intellektuelle Überforderung
Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Die Morgenstunden des vergangenen Dienstag erlebte ich noch als normaler Halbgebildeter, als die Sonne unterging, war ich schon ein Kretin.

Auf Einladung eines einflussreichen Raiffeisenfunktionärs durfte ich der Diskussion "Baupläne der Schöpfung. Hat die Welt einen Architekten?" beiwohnen.

Falls auch Einwürfe des Publikums zugelassen wären, hatte ich lange nachgedacht und plante mich mit dem Statement "Ja" in den Meinungsaustausch einzubringen.

Souverän eröffnete Univ.-Prof. Dr. Peter Kampits das Wortgefecht und leitete zu Univ.-Prof. Dr. Walter Thirring über.

Erste Ansätze von Unverständnis machten sich bei mir breit. Ich war guten Mutes, überlegte jedoch, meinen Diskussionsbeitrag von "Ja" auf "Nein" abzuändern.

Nun kamen einige Diskutanten, denen ich in der ersten Sekunde locker folgen konnte, in der zweiten nicht mehr und als Herr Professor Dr. Hans-Peter Dürr das Wort packte – ergriff kann man nicht sagen – war es endgültig vorbei.

Ich saß als borstiger Einfaltspinsel unter lauter Intellektuellen, ein fleischgewordener Dumpfgummi, dem die Spannung verloren gegangen war.

Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, war die Befindlichkeit des Mezzokosmos, die sich doch in aller Deutlichkeit vom Mikro-, aber auch vom Makrokosmos unterschied.

Falls man ein Statement aus dem Publikum eingefordert hätte, hatte ich mir das Wort "Sapperlot!" zurechtgelegt.

Im Anschluss fragte der spannungslose Dumpfgummi Univ. Prof. DDr. Johannes Huber, ob er eh auch alles verstanden habe, und er meinte: "Nein". Gott, der mir DDr. Huber jetzt ist, sei Dank.

Einladungen, Beschwerden, Hinweise:office(at)hohenlohe.at

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