Blickkontakt

Karl Hohenlohe

Karl Hohenlohe

Es gibt berühmte Schauspieler, die haben einen eigenen „Salzburg-Gang“ kreiert.

von Karl Hohenlohe

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Kürzlich sah ich Herrn Helmuth Lohner durch Salzburg spazieren. Es gibt berühmte Schauspieler, die haben einen eigenen „Salzburg-Gang“ kreiert.

Er soll verhalten wirken, schleppend, er soll den Anschein erwecken, der Geher wäre in künstlerische Gedanken versunken und dient einzig und allein dazu, Aufmerksamkeit zu erregen.

Herr Lohner ging nicht so.

Ganz im Gegenteil, Herr Lohner ging so, wie er immer geht, in Salzburg, Ottakring oder rund um den Kailash.

Das macht ihn nur deswegen nicht sympathisch, weil er es nämlich schon vorher war.

Herr Lohner ist ein bescheidener und angenehmer Mensch, den Titel Publikumsliebling trägt er mit allergrößter Vorsicht, noch nie hat man Eigenlob von ihm gehört.

Darüber hinaus weiß Herr Lohner als einer der wenigen Mitteleuropäer genau, warum Franz Liszt dann doch nicht meine Ur-Urgroßmutter geheiratet hat.

Irgendwann hat man Helmuth Lohner gefragt, was er denn besonders an seiner Elisabeth Gürtler schätze und er meinte, „dass sie nie einen Blödsinn redet“. Ich habe mir immer gewünscht, meine Frau könnte das über mich sagen, aber dafür ist es zu spät.

Was tat Herr Lohner in Salzburg?

Er erwarb eine Sonnenbrille. Es ist vielleicht nicht so spektakulär, wie wenn Herr Peymann eine Hose kauft oder Thomas Crown einige Millionen stiehlt, aber wesentlich unterhaltender.

Preislimit für die neue Lohner’sche Sonnenbrille: 10 Euro.

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