Es ist ein Zug der Zeit, den Berufen neue Namen zu zuzuordnen.

von Karl Hohenlohe

über die Kurzweil und neue Berufsarten in Schladming

In Schladming wimmelt es von Prominenten. Vor den Rennen ist Kurzweil angesagt, danach lange Gesichter.

Unter den vielen Berühmtheiten war auch Herr Vaclav Klaus, der tschechische Staatspräsident. Im Gespräch mit Frau Schiller vulgo „Seitenblicke“ verriet er: „Vor 40 Jahren war ich Ski-Instruktor.“

Dies wird die vielen einheimischen Ski-Lehrer gefreut haben. Der Ski-Instruktor verhält sich zum Ski-Lehrer wie der Kammerdiener zum Lakai. Sie tun das Gleiche, aber im Falle des Kammerdieners klingt es besser.

Es ist ein Zug der Zeit, den Berufen neue Namen zu zuzuordnen. Wir erinnern uns an den Opernball, wo seinerzeit noch Toilette-Damen wirkten und nunmehr Warte-Frauen werken. Immer wieder habe ich mich gefragt, worauf die Warte-Frauen denn warten, bis jetzt aber keine adäquate Erklärung empfangen.

Nicht immer scheint mir die Neubenennung auch gelungen, die Gefahr, ins Affige abzugleiten, ist enorm. So stand ich vergangenes Jahr während der „Therme Wien“-Neueröffnung einem sogenannten „Thermencoach“ gegenüber.

Er war ein freundlicher Mann, genauso wie unser Sozialminister Rudolf Hundstorfer, der ebenfalls anwesend war. Wir unterhielten uns kurz über die Bezeichnung „Thermencoach“ und dann brachte es der Herr Minister auf den Punkt: „Zu meiner Zeit hot des Bodewaschl g’haaß’n“.

Was lautmalerisch höher angesiedelt ist, das muss die mündige Leserschaft selbst entscheiden, mir persönlich ist der „Bodewaschl“ näher.

Kommentare