Außenwirkung
Den Gesellschaftsredakteur darf das politische Potenzial des Außenministers nicht interessieren, er hat sich auf Äußerlichkeiten zu beschränken.
Mit großer Freude sieht man den österreichischen Außenminister wirken. Die Großen der Welt reichen ihm die Hand und umgekehrt. Der Vor- und Nachteil von Herrn Kurz ist sein jugendliches Aussehen und ich entsinne mich, dass eine englische Zeitung anlässlich seines ersten Auslandsbesuches "Oh, it’s a Boy!" in die Schlagzeile hob.
Den Gesellschaftsredakteur darf das politische Potenzial des Außenministers nicht interessieren, er hat sich auf Äußerlichkeiten zu beschränken. Dies fällt auch deswegen schwer, weil Herr Kurz keine auffälligen Krawatten oder Monokel trägt, schrille Farben meidet und noch niemals in Begleitung eines Afghanen oder Wolfshundes gesehen wurde.
Einzig das Kopfhaar von Sebastian Kurz unterscheidet sich doch deutlich von den Kreationen der anderen Außenministerinnen und Außenminister. Es führt vom Haaransatz schnurstracks nach hinten, kein Scheitel teilt es in links und rechts, es ist nicht auszuschließen, dass es sich fallweise an Haarwasser aus dem Hause "Spanisch Leder", "Givenchy" oder "Pitralon" labt.
Bei den Außenministern sieht man ständig neue Gesichter und es muss ein Geschenk für Vertreter dieser Berufsgruppe sein, dass man den einen mit dem jugendlichen Gesicht und den vielen Haaren sofort erkennt.
So sah man kürzlich eine Fotografie, wo der amerikanische Außenminister Kerry Herrn Kurz, die Hand väterlicherweise auf den Oberarm legt. Da war man sogar ein wenig stolz und solange es nicht umgekehrt passiert, wird man es auch bleiben.
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