Vorsätzlich gescheitert

Mehr Sport, keine Zigaretten, abspecken: Das sind die Top-Neujahrsvorsätze.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Mehr Sport, keine Zigaretten, abspecken: Das sind die Top-Neujahrsvorsätze.

von Mag. Simone Hoepke

über Neujahrsvorsätze

Mehr Sport, keine Zigaretten, abspecken: Das sind die Top-Neujahrsvorsätze. Oder die Phrasen, die Menschen spontan dreschen, wenn ein Meinungsforscher anruft. Manche meinen es sogar ernst, trotzdem scheitern sie grandios.

Raucher etwa, die in der Silvesternacht pünktlich zum Donauwalzer euphorisch ihre halb volle Packung Zigaretten in die Menschenmenge werfen und keine zwei Stunden später beim Zigarettenautomaten stehen. Mit dem Argument, dass das neue Jahr ja noch gar nicht richtig begonnen hat und sie sich jetzt ganz bewusst und feierlich die letzte Packung kaufen.

Zum Abnehmen ist Neujahr ungünstig bis unmöglich, weil es ja schad’ um die guten Weihnachtskekse von der Oma wäre. Und sportlich gilt es Hürden zu nehmen. Manchen will der Name und die genaue Lage des Fitnesscenters – in dem er seit ziemlich genau einem Jahr zahlendes Mitglied ist – einfach nicht einfallen.

Kurzum: Der 1. Jänner ist zum Scheitern verurteilt. Bis zu einer Kalenderreform vor rund 400 Jahren hat das neue Jahr auch länger auf sich warten lassen. Bis zum 6. Jänner nämlich. So gesehen ist dieser Tag die zweite Chance für einen Neustart.

Wem das zu plötzlich kommt, der könnte sich an die Chinesen halten. Sie machen den Jahreswechsel traditionell vom Neumond abhängig. Neumond ist angeblich ein guter Zeitpunkt, um schlechte Gewohnheiten wie Rauchen oder den Alkoholkonsum aufzugeben. So gesehen, kann nicht mehr viel schiefgehen am 28. Jänner, wenn die Chinesen das Jahr des Feuer-Hahns einläuten.

Außer man geht ausgerechnet an diesem Tag zum Friseur, um auf den Partyfotos nicht wie ein explodierter Krautkopf auszusehen. Haare schneiden zu Neujahr bringt Unglück, glauben die Chinesen. Liegt daran, dass das Wort für Wohlstand im Chinesischen auch für "Haar" steht und man sich mit den Haaren quasi den Wohlstand abschneiden könnte. Zu Neujahr essen die Chinesen übrigens traditionell Süßes. Und da sind sie schon wieder, die Probleme mit den guten Vorsätzen zum Jahreswechsel ...

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