Braucht Dancing "Stars"?

Das Erfolgsgeheimnis am Beispiel von Erik Schinegger
Dieter Chmelar

Dieter Chmelar

Braucht Dancing 'Stars'?

von Dieter Chmelar

stellt die Schicksalsfrage

Was sagte einst Billy Wilder, auf das Geheimnis der erfolgreichsten Filme angesprochen – abgesehen von den drei Eckpfeilern ("1. das Buch, 2. das Buch und 3. das Buch")? "Show me people in despair!" – Zeige mir Menschen in Verzweiflung!

Auch für das Mattscheiben- und Bandscheiben-Märchen "Dancing Stars" (heute Start von Staffel IX, 20.15, ORF 1) gilt nichts anderes. Das Buch – sprich: die "Geschichten", die die Teilnehmern nicht nur mit ihren rauchenden Füßen erzählen –, müssen stimmen. Wer da etwa zum Gotterbarmen künstelt, den jagt das Publikum zum Teufel.

Und – Stichwort Verzweiflung: Wer gar mit einem spannenden und berührenden Schicksal aufwarten kann, bei dem gehen die Daumen nur beim Voten auf den Handys nach unten. "Reich und schön" mag ein weltweites Erfolgsformat gewesen sein. Im Ballroom ist es Gift fürs Gewinnen.

Daher wage ich zum Auftakt der neuen Staffel zwei Prognosen. Erstens: Da ich die spöttische Einschätzung nicht teile, wonach das aktuelle Feld nur noch den Titel "Dancing" (ohne Stars) verdiente, glaube ich justament an eine besonders attraktive Ausgabe der tänzerischen Verausgabungen. Da entwickelt sich sicher jede Menge an Zündstoff und Zauber. Und zweitens: Einzig Erik Schinegger hat Schicksalsbonus – als scheinbares Mädchen Skiweltmeisterin, später (als Mann, der er ja immer war) gemobbt. Mein Sieger.

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