Aszendent Checkerin

Warum ich mein Leben 2016 besser kündigen sollte.
Polly Adler

Polly Adler

Ich beglückwünsche Sie, wenn Sie nicht zum Sternzeichen Fisch gehören. Da sind Sie 2016 nämlich fesch vorne dabei. Ich ordere schon jetzt einmal einen Stahlhelm von einem Designer meines dräuenden Budget-Radius, denn die Sternefeen prognostizieren mir dramatische Merkur-Turbulenzen (ehrlich gesagt: mein blonder Zugang zu Finanzsachen ist ohnehin nichts Neues unter der Sonne), einen derben Rückenwind durch Mars und generell einen Prüfungs-Dauerlauf. Denn dieser Fun-Blocker von Saturn soll unserer Astro-Fraktion jede Menge Prügel vor die Beine werfen. Da fällt es auch nicht weiter ins Gewicht, dass Jupiter mir sowieso den Mittelfinger zeigt und meine Venus im künstlichen Tiefschlaf liegt. Die ansonsten mir so lieb gewordene Frau H veredelte meine Horrorskop-Vorhersage mit der Fußnote: „Freuen Sie sich schon einmal auf 2017.“ Mit welcher Konsequenz? Schließlich habe ich keine Delete-Taste für 2016 und kann mein Leben auch nicht fristlos kündigen. Und, nein: Ich werde deswegen nicht positiv denken, solche Idiotien sind Motivations-Zuchtmeistern von Selbsthilfegruppen und Engelsflüsterinnen vorbehalten. Und erspart mir bitte sehr vielmals auch Paulo-Coelho-Gesülze à la „Der Schmerz ist ein großer Lehrer des Menschen“ oder „Nur an unseren Niederlagen wachsen wir“. Ich werde einfach prophylaktisch mies drauf sein. Außerdem: Wer mit einem IQ über der Raumtemperatur glaubt überhaupt an solchen esohysterischen Hausfrauenkram? Mein großer Lehrer ist bestenfalls der Scherz. 2017 bin ich natürlich wieder für alles offen. Dann hat sich nämlich dieses Ekelpaket Saturn aus meinem lieben Zeichen vertschüsst. Bis dahin werde ich mich mit meinem Aszendenten (Anm. Checkerin) über Wasser halten. Und eine kreuzfidele Trotz-Selbsthilfegruppe für alle anderen Saturn-Opfer gründen.

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polly.adler@kurier.at

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