Was bisher geschah ...
So eine EURO ist schon was Schönes. Vier Wochen lang weiß man, was zu tun ist: Man schaut Fußball. Daheim oder im Wirtshaus, bei Freunden oder im WUK. Man tauscht den Spritzwein gegen den Gerstensaft und den Spargel gegen Bratwürstel.
Man schaut nur nicht EURO, wenn was wirklich Wichtiges ansteht: die Feierlichkeit zu einer bestanden Master-Prüfung ist so eine Ausnahme. Ein Konzert der besten Band der Welt auch. Und eine Hochzeit eigentlich auch. Aber selbst da werden – mit Genehmigung des Bräutigams, nicht der der Braut – Beamer angekarrt, damit niemand was verpasst. So ein großes Turnier ist ja nur alle zwei Jahre.
Und diese EURO ist bisher eine wirklich gute. 20 Spiele, 54 Tore und kein einziges Spiel ohne Treffer.
Die Deutschen ziehen zum ersten Mal mit drei Siegen aus der Vorrunde ins EURO-Viertelfinale ein.
Die Niederlande scheitern historisch und müssen nach der Vorrunde nach Hause fahren, weil sie kein Team sind. Überraschungssympathieträger Russland wurde hochgelobt und kommt auch mit zwei guten Vorrundenspielen nicht weiter. Dafür aber die Tschechen.
Mario Gomez wurde vorgeworfen, sich wund zu liegen. Fernando Torres wurde als "tor-less Torres" abgekanzelt und Cristiano (sprich "krischtiano", wie man seit Sonntag auch im ORF weiß) Ronaldo anfangs nur wegen seiner Frisur bemerkt. Alle drei haben mit Toren geantwortet. Die irische Nationalmannschaft bot eine schwache Vorstellung, ihre Fans eine vorbildhafte. Teile der kroatischen Fans sollten sich ein Beispiel nehmen – sie schafften es mit rassistischen Sprüchen in die Schlagzeilen. Und Italiens Antonio Cassano glänzt weniger auf dem Platz als mit rückständigen Aussagen: er will keine homosexuellen Mitspieler.
War also schon allerhand dabei, bei dieser Europameisterschaft. Jetzt fehlt nur noch, dass die Griechen Deutschland in eine Eurokrise der anderen Art bringen.
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