Planet X

Johannes Weichhart

Johannes Weichhart

Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling

von Mag. (FH) Johannes Weichhart

Das Ende der Welt

Ich bin nicht gern der Überbringer schlechter Nachrichten, aber versuchen wir doch einfach das Beste daraus zu machen. Folgendes: Heuer im Herbst wird uns – bis auf Keith Richards von den Rolling Stones – der Planet X auslöschen. Wussten Sie nicht?Das Ding soll sich laut dem Autor und Astronomen David Meade am äußersten Rand des Sonnensystems bewegen und die Bahnen anderer Planeten kreuzen. Im Oktober, so ist sich Meade sicher, gerät X dann auf die schiefe Bahn und kracht gegen die Erde. Dass die NASA nix davon weiß und der gute Mann nebenbei auch Werbung für die Hersteller von Luxus-Bunkern macht, sei hier nur am Rande erwähnt.

Aber was heißen diese trüben Aussichten für uns? Es ist aus meiner Sicht, wie so oft im Leben: das Ende der Welt hat Vor- und Nachteile.

Zum einen wird der Wahlkampf für die Landtagswahlen 2018 in Niederösterreich weltuntergangsbedingt eher kurz ausfallen. Für Polit-Muffel sicher eine Freude.

Sie entgehen zudem der dauerhaften "Last Christmas"-Beschallung im Radio (Es sei denn, Sie hören Ö3, die sind dort für ihre vorweihnachtlichen Frühstarts berüchtigt).

Außerdem kommen Sie mit der jetzt geklebten Jahresvignette locker durch und brauchen keine neue mehr kaufen. Sie wäre 2018 vermutlich eh wieder teurer geworden.

Ein Nachteil ist sicher, dass wir es nicht mehr erleben werden, wie der SKN St. Pölten die Meisterschale in die Landeshauptstadt holt.

Wenn ich Ihnen also einen Ratschlag für die verbleibende Zeit geben darf, dann möchte ich gern den japanischen Dichter und Anglist Natsume Sôseki zitieren. Er sagte einst: "Ein echter Mönch hält seinen Mittagsschlaf, auch wenn die Welt untergeht."

Deshalb wünsche ich Ihnen schon jetzt einen wunderschönen Frühling, die ersten Vorboten haben uns ja schon erreicht. Genießen Sie ihn als wäre es Ihr letzter. Im Oktober kann alles zu Ende sein.

eMail: johannes.weichhart@kurier.at

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