Medien überholen sich gern selbst

von Mag. (FH) Johannes Weichhart

Die alte Nummer von Loddar

Ich wollte, meine lieben Leserinnen und Leser, heuer wirklich mein Bestes geben. Leider habe ich auf ganzer Linie versagt. Ziel war es, Ihnen den ersten Jahresrückblick 2017 zu servieren. Es ist ja so, dass Medien sich gern selbst überholen und immer ganz besonders schnell sein wollen. Deshalb dachte ich mir, wenn ich Ihnen schon am 4. Dezember eine umfassende Rückschau liefere, kann ich nur der Erste sein.

Ich habe aber gegen RTL verloren, die scheinbar davon ausgehen, dass bis zum 31. Dezember nix mehr passieren wird. Angekündigt für die Sendung am 3. Dezember waren jedenfalls Sarah und Pietro Lombardi, die erstmals über ihre Trennung sprechen wollen. Seien Sie beruhigt, auch mir sagen die beiden Namen nicht viel. Ein Auftritt der Kelly Family stand ebenfalls auf dem Programm, die ja, wie wir wissen, das heurige Jahr wahnsinnig geprägt hat.

Egal, trotzdem möchte ich Ihnen noch kurz meine Lieblingsgeschichte erzählen, die ebenfalls in Deutschland spielt, aber wirklich köstlich ist. Es geht um einen gewissen Tom Parol, der sich vor eineinhalb Jahren eine neue Handy-Nummer zugelegt hat. Seitdem wird er sehr oft angerufen. Aber nicht von Menschen, die mit ihm reden wollen, sondern die gerne Fußball-Gott Lothar Matthäus am Apparillo hätten.

Wie das geht? Parol hat die alte Nummer von Matthäus geerbt. Besonders am 21. März ist der vermeintliche Loddar sehr gefragt. "Als ich in der ersten Nachricht von Glückwünschen gelesen habe, war mir klar: Heute wird ein harter Tag. Da habe ich mir auch nur gedacht: Schön, dass sich 1000 Leute noch die Mühe machen, eine eigentlich tote Nummer anzurufen. An meinem Geburtstag haben es gerade mal fünf geschafft", erzählte der junge Berliner, den Fußball eigentlich gar nicht interessiert, der Internet-Seite sportbuzzer.de.

Ich habe übrigens am 23. Dezember Geburtstag. Es geht steil in Richtung 40er. Aufmunterungsmails nehme ich sehr gern unter dieser Adresse entgegen. Alles Gute noch im Jahr 2017!

eMail: johannes.weichhart@kurier.at

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