Was die FIFA mit Nordkorea verbindet
Wer glaubt, dass sich Österreich die Spiele gegen Russland erspart, der irrt wohl gewaltig.
Österreich spielt gegen Russland am 15. November 2014 in Wien und am 14. Juni 2015 auswärts. Es geht dabei um die Qualifikation für die EM 2016. Würden die Russen vom Bewerb ausgeschlossen werden, hätte Österreich wohl ein Freilos nach Frankreich. Aber so weit wird es nicht kommen, obwohl Russland gegen Artikel 84 der FIFA-Statuten verstoßen hat. Die FIFA oder UEFA haben ja bislang nicht einmal mit einer Pseudo-Geldstrafe gedroht.
Was würde aber mit Österreich passieren, wenn man Bozen ohne die Zustimmung des italienischen Verbandes in die heimische Liga aufnehmen würde? Dann hätten Russen und Schweden ein Freilos zur EM. Österreich würde so gut wie sicher mit Sanktionen belegt werden.
Wie drohend sind nicht die Gebärden der FIFA, wenn sich die Politik bei nationalen Verbänden einmischt, wenn ein Politiker einen Funktionär absetzt. Da wird gleich munter gedroht und ordentlich ausgeschlossen.
Aber Russland?
Vor allem die FIFA will sich die nächste WM-Diskussion ersparen. Nach Katar 2022 soll nicht auch noch Russland 2018 zum allgegenwärtigen Thema werden. FIFA und UEFA haben sich aber in den letzten Jahren von Wladimir Putin auch einkochen lassen. Engste Vertraute des russischen Staatschefs sitzen in den wichtigen Gremien der beiden Verbände. Und beide hängen sie auch am Tropf von Gazprom, dem staatlich kontrollierten Gaskonzern.
Die EU verhängt Sanktionen über Russland. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat Ende März erklärt, das Referendum der Bevölkerung der Krim sei ungültig. Dagegen stimmten Russland, Weißrussland, Kuba, Nordkorea, Sudan, Syrien und Simbabwe. Zu diesem illustren Kreis kann man auch die FIFA zählen. Denn Putin kann behaupten, dass die weltumspannende FIFA, die mehr Mitglieder als die Vereinten Nationen hat, den Anschluss der Krim inzwischen akzeptiert.
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