Verlorene Generation
Lange hatte die Bundesliga im eigenen Trainersaft geschmort
Es war einmal. So fangen Märchen an. Also fangen wir an: Es war einmal, vor langer Zeit, ein Teamchef mit dem Namen Hans Krankl. Der ist aber nun schon länger ein Auslaufmodell als Trainer. Wie überhaupt die sogenannte 78er-Generation. Krankl, Prohaska, Schachner, Weber, Jara, Hattenberger, Koncilia – keinen bedrückt derzeit der Stress auf der Trainerbank. Manche werden – wenn überhaupt – von Medien und TV-Sendern als Experten gehalten.
Die letzte Saison brachte eine radikale Änderung der Trainerstruktur auf den Liga-Bänken: Der WAC ist erst ein Jahr im Oberhaus, und Nenad Bjelica ist schon der Trainer-Methusalem. Mit dem Abstieg samt Abgang von Franz Lederer ist der Älteste weg – der Mattersburger wird heuer 50. Jetzt ist mit Pfeifenberger ein Junggebliebener der Älteste, er wird 47.
Lange hatte die Bundesliga im eigenen Trainersaft geschmort, hatte Schachners, Zellhofers und sogar Feuerwehrmann Constantini hin- und hergeschoben. Nun ist eine neue Generation am Werk. Die Liga hat in kurzer Zeit gleich zwei Generationenwechsel vollzogen. Denn so mancher Jahrgang ist einfach übersprungen worden. Die 1964 geborenen Wohlfahrt, Zsak und Konrad fanden Unterschlupf beim ÖFB, Ogris ist Individualtrainer bei der Austria, Polster trainierte in Unterliga, Wienerliga und jetzt Ostliga. Mit seinen 48 Jahren darf das Fußballidol Siege feiern – aber weiterhin wohl nur mit seiner Viktoria.
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