Real jedoch steckt Minderjährige ins Internat. Aber warum? Der Verein kauft doch ohnehin nur Stars

von Günther Pavlovics

über den "Handel" mit minderjährigen Fußballern

Real und Atlético Madrid soll ein Transferverbot drohen, berichtete ein spanischer Radiosender. Witzige Kommentare und einschlägige Formulierungen waren die Folge. "La Liga droht der Super-GAU", hieß es unter anderem. Nur weil einen Sommer lang das Transfertheater der Königlichen geschlossen ist?

Der Grund für das Verbot ist ganz und gar nicht witzig: Wie auch der FC Barcelona sollen die beiden Madrider Vereine unzulässige Transfers mit minderjährigen Spielern gemacht haben. Die FIFA hat vor mehr als einem Jahrzehnt die Transfers von Minderjährigen geregelt. Davor waren immer wieder Fälle von jugendlichen Fußballsklaven bekannt geworden.

Mitte der 90er-Jahre war Samuel Eto’o ganz allein in Madrid angekommen. Real hatte vergessen, den 16-Jährigen abzuholen. Ein netter Herr brachte den Bub aus Kamerun zum Bernabéu-Stadion. Und Barcelona jammerte nach dem von der FIFA verhängten Transferverbot, dass dieses eine Karriere à la Messi nicht mehr zulasse. Was so nicht stimmt, denn schon damals kam zumindest der Vater mit dem 13-Jährigen nach Spanien.

Real jedoch steckt Minderjährige ins Internat. Aber warum? Der Verein kauft doch ohnehin nur Stars. Zu solchen wurden in den letzten zwei Jahrzehnten nur zwei Eigenbauspieler – Iker Casillas und Raúl.

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