Hör-Spiel

Lance Armstrong soll eine Doping-Beichte ablegen. Das hörte eine US-Zeitung aus dem Umfeld des gefallenen Rad-Stars. Und schon rascheltes im Blätterwald.
Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Man wird von ihm hören. Oder auch nicht.

von Günther Pavlovics

über Lance Armstrongs mögliche Doping-Beichte

Es ist eine Geschichte vom Hörensagen. Die New York Times hörte, dass Lance Armstrong ein Doping-Geständnis ablegen wolle. Und alle hören das gern. Doch was wird man hören?

Außer, dass er eventuell sagt: "Ja. Ich habe es einmal probiert." Was erwartet man von einem Mann, dem ein umfassendes Geständnis sogar eine Gefängnisstrafe einbrocken könnte wegen Meineids, wie einst der gefallenen Leichtathletin Marion Jones? Was kann man von einem Mann erwarten, der seine ehemalige Masseurin eine Prostituierte genannt hat, der Greg LeMonds Rad-Geschäft ruiniert hat? Und der von unterlegenen Kontrahenten sowie ehemaligen Sponsoren auf Millionen an US-Dollars geklagt wird?

Die Hoffnung, dass Armstrong mit einer umfangreichen Beichte alle Hintermänner, Stillhalter und Hauptdarsteller outen wird, ist eher vage. Der deutsche Ex-Profi Jörg Jaksche meint, dass dann der professionelle Radsport zumindest für ein Jahr zusperren könne. Und das alles, weil Armstrong mit der Beichte angeblich seine weltweite Sperre aufheben lassen will, weil er so gerne bei Triathlonbewerben starten würde? Man wird von ihm hören. Oder auch nicht.

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