Aber in Österreich und Deutschland wird am Ende die Kirche im Dorf bleiben und ein Krösus-Klub Meister werden.

von Günther Pavlovics

über derzeit erfolgreiche Dorfklubs

Wenn über den österreichischen Fußball gejammert wird, dann oft auch über die Dorfklubs in der höchsten Spielklasse. Nach dem ersten Meisterschaftsviertel kommt der erste Herausforderer der Salzburger aus Wolfsberg und nicht aus Wien oder Graz. Oder gar aus Linz, Klagenfurt, Bregenz oder Innsbruck.

In Ried, Wolfsberg, Altach, Mattersburg verlässt man sich eben nicht auf Traditionen. Vor allem punkto Finanzhilfen nicht.

Auch in Deutschland stellen derzeit Dorfklubs die alte Ordnung auf den Kopf. Auf den letzten vier Plätzen finden sich Hertha BSC aus Berlin, der Hamburger SV, Schalke 04 und der VFB Stuttgart. Und vorne tummeln sich Vereine, die allesamt nicht den Großstädten zuzuordnen sind.

Nach der vierten Runde liegt Paderborn (146.000 Einwohner) vor Mainz (200.000 ) und Hoffenheim (3263) an der Spitze. Paderborn ist für deutsche Verhältnisse ein Dorfklub. Ein Mosaiksteinchen der Provinzialität mag wohl auch – in deutschen Augen – sein, dass der Namensgeber des Stadions der Mannschaft aus der 140.000-Einwohner-Stadt in Ostwestfalen aus Österreich kommt. Die Firma Benteler hat ihren Sitz in Salzburg.

Paderborn spielt erstmals in der höchsten deutschen Liga und liegt nach vier Spielen voran. Wolfsberg spielte die dritte Saison ganz oben und ist gar nach neun Runden Erster. Aber in Österreich und Deutschland wird am Ende die Kirche im Dorf bleiben und ein Krösus-Klub Meister werden.

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