Anstoß: Albtraum ohne Trauma
Manchmal stellt jugendliche Unbeschwertheit das knallharte Profi-Geschäft auf den Kopf: Das Semifinal-Rückspiel in der Champions League begann für David Alaba wie ein Albtraum. Zuerst ein schwerer Fehler, dann ein unverschuldetes, höchst unglückliches Handspiel, ein daraus resultierendes Elfer-Tor und eine eher ungerechte Gelbe Karte, die eine Sperre fürs Endspiel nach sich zieht. Somit war der 19-Jährige Wiener der erste auf dem Feld, der wusste, dass er beim Finale am 19. Mai nur Zuschauer sein würde. Es gibt Spieler, die wären in dieser Situation völlig verunsichert gewesen und vielleicht sogar vorsorglich vom Trainer ausgewechselt worden. Doch was macht Alaba? Er rackert, spielt, rennt und rennt und rennt. Trainer Heynckes hat wahrscheinlich keine Sekunde lang daran gedacht, Alaba vom Feld zu holen. Obwohl prominente Mitspieler den oft freistehenden jungen Mann nicht sahen. Und was macht Alaba? Er rennt und rennt und rennt sich noch öfter frei. Und dann trifft er – im Gegensatz zu einigen Weltstars – ganz souverän im Elferschießen. Nebeneffekt dieser Darbietung: Die österreichische Fußball-Zukunft hat offenbar begonnen.
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