Keine Gewöhnung

Krise folgt auf Krise – daran kann man sich nicht gewöhnen. Aber man kann was tun: im Kleinen und im Hier und Jetzt.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Kann man sich an den Krisenmodus gewöhnen? Während der Pandemie machte das fast den Anschein. Restriktionen, Masken, Absonderungen und Absagen – so viel Ungewöhnliches stand täglich auf unserer Agenda und ja, man gewöhnte sich irgendwie auch daran. 

Jetzt ereilt uns ein Krieg in Europa und wir erkennen: an  Krisen und Katastrophen  kann man sich nicht gewöhnen. Will man auch nicht und soll man  nicht, denn es ist schrecklich, was da passiert. Und es trifft einen, auch, wenn es uns nicht direkt betrifft.  Herzzerreißende Bilder und Schicksale,  Leid, Flüchtlingsströme quer durch Europa,  steigende Energiepreise und  Rohstoffe, die knapp werden. Unternehmen, die mit den Auswirkungen all dieser schwierigen Umstände klar kommen müssen.
Wie also umgehen mit einer Krise nach der anderen, mit Bedrohung und Unsicherheit und Leid? Wie leben in einer ungewissen Zeit, mit Wirtschaftszyklen, die immer schneller und immer kürzer werden? Wie umgehen mit dem Gefühl, solchen  Ereignissen ausgeliefert zu sein?

Vielleicht liegen die Antworten im Hier und Jetzt. Soll heißen: In der Besinnung auf das Nahe und auf das Heute und im Erkennen des Guten darin. Indem wir uns darauf konzentrieren, was um uns herum gut läuft, können wir Stärke und Zuversicht finden. Und diese Stärke wiederum dafür verwenden, im (vermeintlich) Kleinen zu helfen. Während der Pandemie hat das gut funktioniert, als wir das Nette in einem einfachen Spaziergang fanden; die Nachbarschaftshilfe plötzlich wieder da war;  es ungezählt viele Initiativen gab, die  im Kleinen und damit im Großen geholfen haben. In Krisenzeiten braucht es Zusammenhalt, Großzügigkeit und den Glauben an das Gute. Auch, wenn das in Zeiten eines Krieges schwierig ist.   

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