Es wird höchste Zeit, dass der Staat die Energiepreisbremse für Wirtschaft und Industrie beschließt. Natürlich kostet auch das wieder Milliarden. Aber was ist die Alternative? Steigende Arbeitslosigkeit? Auch die kostet viel Steuergeld und menschliches Leid. Wieder Kurzarbeit? Kostet auch viel, und die Menschen haben nach den coronabedingten Maßnahmen die Nase voll davon. Denn auch sie müssen höhere Rechnungen bezahlen. Alles wird ja teurer. Wenn der Unternehmer seine Preise erhöht, heizt das die Inflation noch weiter an. Dann reden wir von einer Lohn-Energiepreis-Spirale. Dann müssen neue Förderungen kommen, es wird für den Staat noch teurer. Und auf eine europaweite Lösung brauchen wir in den nächsten Wochen nicht zu hoffen. Denn sowohl das Abschaffen der komischen „Merit Order“, die den Strompreis künstlich hochtreibt, als auch die Entkoppelung von Strom- und Gaspreisen sind zwar gute Ideen, werden sich im Europa der 27 unterschiedlichen Staaten nicht in wenigen Wochen umsetzen lassen.
Natürlich lässt sich eine Energiepreisbremse für Unternehmen nicht so einfach umsetzen wie für Haushalte. Manche haben vorsorglich und noch günstiger gekauft als andere, die auf fallende Preise spekuliert haben. Jeder staatliche Eingriff, beeinflusst somit auch den Wettbewerb. Große und mittlere Unternehmen wird man daher auf Einzelfallbasis prüfen müssen. Aber bei den kleinen Unternehmen, Bäckern, Tischlern, Fleischhauern? Hier könnte man ähnlich wie bei den Privaten 80 Prozent des Verbrauchs deckeln.
Dem Vernehmen nach scheitert ein Modell, das raschest nötig wäre daran, dass die Grünen Managerboni verbieten und Energieaudits der Betriebe wollen. Echt jetzt? Wäre es nicht wichtiger, die Führungskräfte gerade jetzt zu fordern, wie man die Unternehmen von fossiler Energie unabhängiger macht, Tag und Nacht an Investitionsplänen dafür feilt und der Wirtschaft das Geld dafür belässt? Und sehr bald müssen sich viele Betriebe ohnehin auf strenge Nachhaltigkeitskriterien vorbereiten, sonst verteuern sich die Kredite (ESG-Vorgaben). Es ist keine Zeit für Klassenkampf. Den Privaten wurde geholfen, jetzt ist die Wirtschaft dran. Sonst sitzen bald viele Private zu Hause und müssen Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe beziehen. Dann reichen auch kein Klimabonus und kein Preisdeckel mehr.
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