Von den Rosinen in den Preisen

Von den Rosinen in den Preisen
Firmen haben wegen hoher Energiekosten die Preise erhöht. Warum sie jetzt nicht billiger werden, ist nicht immer nachvollziehbar.
Richard Grasl

Richard Grasl

„Jetzt fallen die Preise“, titelte zuletzt ein Boulevard-Blatt. Die Inflation war von 7,4 auf 6,1 Prozent gefallen. Die Schlagzeile ist natürlich grober Unfug. Die Preise steigen weiter, nur langsamer, aber immer noch dreimal so stark, wie die EZB anpeilt.

Der Beginn der Inflationsrallye wurde durch die Energiepreise ausgelöst. Die stark gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Treibstoffe machten sich in den Preiskalkulationen der Unternehmen breit, besonders in jenen mit hohem Energiebedarf. „Ich zahle für Energie jetzt wieder so wenig wie vor dem Ukraine-Krieg“, erzählt der Wirt von nebenan. Und auf die Frage, ob das Schnitzel jetzt auch wieder billiger wird, erntet man ein eher ungläubiges Achselzucken. Also nein. Natürlich sind in der Gastronomie die Energieanteile in der Kalkulation drittrangig, es sind die Zweitrundeneffekte wie hohe Lohnabschlüsse, gestiegene Mieten oder teure Rohstoffe, die einen höheren Preis rechtfertigen. In anderen Branchen ist das anders.

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