HC Strache - Hybris und Chuzpe
From Hero to Zero. H.C. Über Jahre standen die Initialen von Heinz-Christian Strache stellvertretend für den erfolgreichen (von 5 Prozent auf 26 Prozent) und längst dienenden FPÖ-Chef (14 Jahre). Seit den Abendstunden des 17. Mai 2019 und mit Bekanntwerden der Ibiza-Videos steht HC auch für Hybris und Chuzpe. Die FPÖ ohne Parteichef da. Die Regierung ohne Vizekanzler.
Weiß, wie die Wand hinter ihm, flankiert von Innenminister Kickl, Sozialministerin Hartinger-Klein, Außenministerin Kneissl und Infrastrukturminister Hofer steht der blaue Boss Samstagmittag vor den Medien. Noch sind die Ausmaße wie Auswirkungen auf die freiheitliche Partei wie auf die ÖVP-FPÖ-Regierung nicht einzuschätzen. Auch die juristischen bis hin zu medialen Konsequenzen des heimlich aufgenommenen, über sechsstündigen Videos vom 27. Juli werden lange noch nicht in ihrer vollen Tragweite abzuschätzen sein. Indizien dafür gibt es reichlich. Warum wusste der Satiriker Jan Böhmermann von dem Video und veröffentlichte es nicht? Was haben die Lockvögel von diesem Video, das sie auf einem USB-Stick erst vor wenigen Tagen in einem Hotel deponiert und den Medien zugespielt haben?
Was meint Strache, wenn er sagt: „Man hat in der Vergangenheit schon öfter versucht, mich zu Fall zu bringen. Ich hatte viele Verleumdungen zu ertragen“? Was meint der nunmehrige Ex-Vizekanzler, wenn er sagt, er habe „mit lockerer Zunge über alles gesprochen“?
Warum spricht Strache explizit „schmutzige Gerüchte“ an und erwähnt, dass er „auch den jetzigen Kanzler gekränkt und beleidigt“ habe?
Der Ex-FPÖ-Chef weiß – trotz „der Ausnutzung einer zunehmenden Alkoholisierung“ – was er gesagt hat und über wen. Im Gegensatz zur Öffentlichkeit. Heinz-Christian Strache weiß nebst Johann Gudenus, den Löckvögeln und den Journalisten von „Süddeutscher Zeitung“ und „Der Spiegel“ allein, welche Sprengkraft das Video auch lange nach seinem Rücktritt noch haben wird.
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