Gute Gründe, um zu bleiben

Alles ist flexibel, schnelllebig, lose – und auch die längere Bindung an Unternehmen ist aus der Mode gekommen. Schade drum.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Ich war gerade mal dreißig Jahre alt, als ich beim Unternehmen begonnen habe. Seither sind die Jahre vergangen, mehr als einem lieb ist. Wie es das Arbeitsleben so will, hat sich stets viel verändert, tun sich immer wieder neue Herausforderungen auf, verändern sich die Inhalte, erweitern sich die Aufgabenfelder. Wechselambitionen? In all den Jahren eigentlich nicht, weil der Job immer wieder aufs Neue spannend ist.

Zugehörigkeit und Bindung

Hätte man mich mit 30 gefragt, ob ich mir vorstellen kann, länger als eine Dekade bei einem Arbeitgeber zu bleiben, ich hätte verneint. Heute, mehr als zehn Jahre danach, kann ich sagen: Wer lange in einem Unternehmen bleibt, spürt eine Zugehörigkeit und Bindung, die in der schnelllebigen Zeit oft fehlt.

Struktur

Man kennt die Strukturen immer besser, man weiß, woran man an den Kolleginnen und Kollegen ist, wer welche Eigenheiten hat. Und man hatte wahrscheinlich auch das Glück, in seinem Job zumeist Erfüllung und Inhalte gefunden zu haben, immer wieder neue, spannende Aspekte, auch wenn sich die Arbeit im Grunde nicht groß verändert. Lange Zugehörigkeiten sind also kein Relikt der Vergangenheit: Wenn es passt, zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dann passt das auch auf Dauer in unsere moderne Zeit.

Bindungen sind lose geworden

Dass viele Unternehmen aktuell mit hoher Fluktuation kämpfen, hat auch damit zu tun, dass die Bindungen lose geworden sind. Beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, haben sich in den vergangenen Jahren voneinander entfernt – durch Masken, Homeoffice und digitale Entwicklungen.

Zeit, wieder mehr für die Menschen und ihre Loyalität zu tun: nur für die Bildschirmarbeit kommt heute niemand mehr ins Office. Dort muss es schon mehr geben: Zusammenarbeit, Teamgeist, Austausch und Kommunikation. Gute Gründe, um zu bleiben.

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