Grapschen im Latschi ist pfui

Niki Glattauer

Niki Glattauer

Mit "sexueller Gewalt" hat es so viel zu tun wie der Mohr im Hemd mit Fremdenfeindlichkeit.

von Niki Glattauer

über Vorkommnise im Freibad

Beim Nachlesen von umständehalber versäumten Ereignissen der letzten zwei Monate ;-) stolperte ich über eine Nachricht, wonach es in meinem Lieblingsbad, dem Laaerbergbad in Favoriten, zu "Sex-Attacken" gekommen sei. Ein halbwüchsiger Syrer habe angezeigt werden müssen, nachdem er im übervollen Wellenbad zwei Frauen kurz hintereinander an den Außenbereich des Intimbereichs gefasst habe. Die Frauen hätten den Mann verfolgt, Badewärter ihn auf der Liegewiese gestellt, Polizisten abgeführt, ein Fall für den Staatsanwaltschaft. Gut so. Nur, "Sex-Attacke" würde ich solcherart Gegrabsche nicht nennen. Und daran die Forderung nach einem negativen Asylbescheid zu knüpfen, fällt wohl unter Wahlkampfgekickl bzw. -gekürzl bzw. -gekerne.

Ich erinnere mich noch gut daran, dass mir als Schulbub im Latschi (Favoritnerisch für Laaerbergbad) Ähnliches passiert ist: Kaum zwei Minuten Wellenbad – da spürte ich den gezielten Zugriff auf das, was man den Schritt nennt. Drei Wellen später noch einmal. Schwer irritiert stapfte ich aus dem Becken und mied in den folgenden Tagen die nächsten sagen wir 30 Wellenbäder, dann ging’s psychohygienisch wieder. Als ich meiner Mutter davon erzählte, meinte sie: Geh zum Badewaschl, falls es wieder passiert, und ansonsten ruhig Blut, es soll dir im Leben nichts Ärgeres passieren, als das dir jemand unaufgefordert ans Gemächt fasst.

Jetzt nicht falsch verstehen: Ich verharmlose sexuelle Gewalt NICHT, und Grapschen ist schwer pfui, aber mit "sexueller Gewalt" hat es so viel zu tun wie der Mohr im Hemd mit Fremdenfeindlichkeit.

Und arme Schweine, die die Anonymität der Masse nutzten, um prä- oder postpubertäre Testosteronbewältigung zu betreiben, gab es in Freibädern schon vor 45 Jahren. Landesverweis drohte ihnen, soweit ich weiß, keiner. Übrigens: In unserer Abwesenheit von den Dahamas hatten wir das Füttern der Katze sowie Gießen der Balkonpflanzen einem Asylwerber aus Somalia übertragen. Als wir zurück kamen, lebte die Katze immer noch, das Katzenklo war pipifein ausgeräumt, das Silber vollständig und die eine Gurke gedieh prächtig…

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