Der Held und der Verbrecher

Der Held und der Verbrecher
Michail Gorbatschow hat den Kalten Krieg beendet, Wladimir Putin den kalten und den heißen begonnen. Für ihn daran Schuld: Michail Gorbatschow
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der Tod Michail Gorbatschows führt in Zeiten der neuerlichen Zeitenwende mit Krieg/Corona/Klimawahnsinn schmerzlich vor Augen, dass die Welt auch einmal eine andere war. Vor gut drei Jahrzehnten schienen Wohlstand und Prosperität im Westen grenzenlos, im Osten bröckelten die Fassaden der kommunistischen Finsternis – und in Moskau präsidierte plötzlich ein Gesicht des Guten, nach Jahrzehnten der grimmigen Kreml-Herrscher, über die nur die jährlichen Militärparaden verrieten, ob sie noch am Leben waren.

Da war nun ein Mensch aus Fleisch und Blut. Einer, mit dem man reden konnte – Michail Gorbatschow konnte gut mit Helmut Kohl, Margaret Thatcher und George W. Bush, er küsste Erich Honecker und das DDR-System nieder und riss die Mauer ein, die den Kontinent über Jahrzehnte trennte. So wie Ronald Reagan es bei seinem legendären Auftritt in Berlin gefordert hatte.

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