Geld in der Beziehung: Meins, deins, unseres

In Beziehungen redet man ungern über das Geld. Eine gemeinsame Regelung ist wichtig, noch wichtiger ist aber die Unabhängigkeit.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Alle reden übers Geld und wie teuer alles geworden ist. Nur in Beziehungen, da will niemand über die Finanzen reden. Sie sind oft ein Tabuthema. Es wird jongliert zwischen Offenheit und Verbergen, wie viel man verdient, wie viel man hat und wie viel man wofür ausgibt. Eigentlich eigenartig, weil Partnerschaft ist ja Gemeinschaft. Nur eben nicht ganz so beim Geld.

Männer fordern mehr

Interessant ist, dass Männer diese Angelegenheit weniger eng sehen als Frauen – so wollen es uns Studien zumindest weismachen. Das hat vielleicht damit zu tun, dass Frauen insgesamt weniger Geld haben und sich schwerer damit tun, mehr zu verdienen. Sie haben, geschichtlich betrachtet, eine kürzere Historie, was das eigene Geld angeht. Und – statistisch – fällt es Männern leichter, mehr zu verdienen, mehr in Gehaltsverhandlungen zu fordern, mehr zu investieren oder beim Geldanlegen zu riskieren.

Finanzen in Beziehungen

Empfehlungen, wie man in Partnerschaften mit den gemeinsamen Ausgaben umgeht, sind schwierig. Weil so viele Komponenten mitspielen: Gibt es signifikante Einkommensunterschiede? Soll alles halbe-halbe geteilt werden? Verzichtet ein Partner oder eine Partnerin zugunsten der Familie auf Einkommen und wie lautet dann die Aufteilung? Gibt es gar eine Kompensation für entgangene Verdienste? Ein Pensionssplitting?

Finanzielle Freiheit

Worauf man sich jedenfalls nicht verlassen darf, ist die Zukunft. „Wir bleiben immer zusammen und es wird sich schon alles irgendwie ausgleichen ...“ – ist angesichts der hohen Scheidungs- und Trennungsraten ein unzeitgemäßer und unzulässiger Gedanke. Sein Eigenes haben, selbstständig bleiben, finanziell auf eigenen Beinen stehen, mit eigenem Finanzpolster – auch, wenn die Beziehung einmal nicht mehr ist. Das ist die wahre Freiheit.

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