Schritte zum Wandel

Trainingszentrum Heldenberg
Die Reformen in der Spanischen Hofreitschule

Manchmal ist es unausweichlich, sich sowohl in eigener Sache als auch in Sachen jenes Unternehmens zu äußern, dem man mit viel Leidenschaft und Herzblut vorsteht. Ganz selbstverständlich ist man in dieser Position regelmäßig mit Kritik konfrontiert, das gehört zum Geschäft und kann, wenn diese konstruktiv und objektiv ist, sehr wertvoll sein. Dies ist aus meiner Sicht auch ein Grundprinzip von Journalismus.

Die Tatsache, dass ein Artikel zur Spanischen Hofreitschule in diesem Blatt erschienen ist, der diesem Grundsatz nicht zur Gänze gefolgt ist, hat mich ebenso überrascht wie verwundert. Wäre es korrekt gewesen, auch von der Geschäftsführung des Unternehmens eine Stellungnahme einzuholen? Ja. Ist dies geschehen? Nein.

Lassen Sie mich deshalb an dieser Stelle einige Fakten ergänzen. Tatsächlich ist es so, dass schon vor und unabhängig vom Rechnungshofbericht zahlreiche Schritte zum Wandel in Richtung Weiterentwicklung und Professionalisierung der Spanischen Hofreitschule von mir initiiert und umgesetzt wurden. So ist es gelungen, neue und zeitgemäße Standards in puncto Tierwohl und Pferdezucht zu etablieren.

Darüber hinaus bestätigen internationale ExpertInnen, dass die Zucht derzeit auf höchstem Niveau ist. Dass die Pandemie auch für die Spanische Hofreitschule herausfordernd war, versteht sich von selbst. Ungeachtet dessen konnten Leuchtturmprojekte wie der einheitliche Kollektivvertrag für alle MitarbeiterInnen von mir initiiert und der Start der wirtschaftlich nachhaltigen Kreislaufwirtschaft umgesetzt werden. Marketing- und PR-Aktivitäten wurden unter meiner Führung professionalisiert und internationalisiert. Bereits bisher konnte ich mehr als 800.000 Euro an Sponsoringgeldern von Wirtschaftstreibenden lukrieren und für den fix-fertig geplanten Umbau und die Neugestaltung des BesucherInnen-Zentrums in Wien sind bei Umsetzung substanzielle Sponsoringgelder zugesagt.

Erstmals wird die Spanische Hofreitschule seit mehr als drei Jahren im Herbst 2022 wieder auf Europa-Tournee gehen. Umsatz: 620.000 Euro, exklusive Werbewert für die Marke und Österreich. Im Gegensatz zu mancher Darstellung wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl an langfristigen Maßnahmen in puncto Führungskräfte- und MitarbeiterInnenentwicklung gesetzt. Dass dabei nie alle individuellen Bedürfnisse und Wünsche erfüllt werden können, erklärt sich von selbst. Erwähnt sei auch, dass die Spanische Hofreitschule in Wien, das Gestüt in Piber sowie das Zuchtbuch zur Gänze digitalisiert und virtualisiert wurden. Gesichert ist auch, dass die Spanische Hofreitschule weitere strukturelle und wirtschaftliche Aufgaben meistern muss, um ihrer Rolle als kultureller Leitbetrieb gerecht zu werden und dabei das Tierwohl an erster Stelle steht. Dafür stehe ich auch zukünftig gerne ein.

Sonja Klima ist Geschäftsführerin der Spanischen Hofreitschule.

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