Fußball? Gibts eh auch. Aber noch so viel mehr ...

Fußball? Gibts eh auch. Aber noch so viel mehr ...
Während sich der Burgenländische Fußballverband monatelang mit der Suche nach einem Präsidenten beschäftigt, ist das Burgenland in vielen anderen Sportarten top.
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Angesichts der vielleicht anstehenden Querelen im Burgenländischen Fußballverband (BFV) – Stichwort: Comeback von Georg Pangl nach dessen Rücktritt? (der KURIER berichtete) – bleibt dem interessierten Beobachter nicht viel mehr, als sich ein Sackerl Popcorn zu besorgen, sich zurückzulehnen und den Showdown zu „genießen“.

Als „schönste Nebensache der Welt“ wurde Fußball einst von Pelé geadelt, im Burgenland darf an diesem Befund durchaus gezweifelt werden.

Der frühere Bundesligist Mattersburg? Versunken im Strudel des Commerzialbank-Skandals.
Ein Nachfolger in der höchsten österreichischen Spielklasse? Weit und breit keiner in Sicht.
Burgenländer im Fußball-Nationalteam? Christopher Trimmel war einmal. 

Letzter Hoffnungsschimmer: Zumindest bei den unter 15- und 18-Jährigen mischen einige junge Burgenländer mit.

Erfolgreich sind andere

Aber drehen wir doch die Medaille um und blicken über den Tellerrand des runden Leders in Richtung Randsportarten – dann wird das kleine Burgenland nämlich plötzlich ganz groß.

  • Die Frauenfußballerinnen des FC Südburgenland schaffen das Comeback in die oberste Spielklasse, 
  • der Bogenschütze Nico Wiener mischt bei internationalen Turnieren laufend die Weltspitze auf, 
  • Stockschütze Markus Bischof ist regierender Vizeweltmeister, 
  • die Jiu-Jitsu-Athletinnen aus Wallern holen regelmäßig WM-Medaillen, 
  • dazu Olympiasieger Valentin Bontus (Kitesurfen) – nach Snowboarderin Julia Dujmovits schon die zweite Goldmedaille bei Olympischen Spielen „für“ das Burgenland – 
  • und jetzt auch noch mit Eisenstadt und Oberwart zwei burgenländische Basketballvereine im Finale der österreichischen Basketballbundesliga.

Wenn also burgenländische Sportgeschichte geschrieben wird, dann in Randsportarten. Vermutlich deshalb, weil es dort auf das Engagement und die Leidenschaft einzelner Personen ankommt, denen das eigene Ego weniger wichtig ist als der Sport an sich. Vielleicht ein Erfolgsmodell für den Fußball.

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