Es gibt nur eine Zukunft mit Plastik

Alles kommt irgendwann zurück – warum wir uns mehr Gedanken über Kunststoff machen müssen.
Laila Docekal

Laila Docekal

Ein Satz aus der Berichterstattung der vergangenen Wochen geht mir einfach nicht aus dem Kopf: „Jedes Stück Plastik, das wir jemals in der Hand hatten, existiert noch irgendwo.“

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – jede Plastikflasche, jedes Sackerl, jeder Joghurtbecher, jedes Spielzeug-Klumpert, jede Plastikfolie, jedes Kabel, jede Zahnbürste ... alleine, wenn ich in meinem Büro um mich blicke, sehe ich unzählige Kunststoffteile und stelle mir vor, wie sie noch viele Generationen nach mir die Erde verschmutzen.

Erst vor wenigen Tagen wurde eine Geschirrspülmittelflasche aus dem Jahr 1971 an einen britischen Strand gespült – die 45 Jahre im Meer sieht man ihr erschreckenderweise kaum an.

 

Forschern zufolge dauert es 450 Jahre, bis so eine Plastikflasche vollständig verrottet ist. Ein Plastiksackerl braucht bis zu 20 Jahre, eine Angelschnur 600 Jahre.

Wenn man sich dann noch vor Augen führt, welche Mengen nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ im Mist verschwinden, könnte einem schlecht werden: Allein in Österreich fallen jedes Jahr rund 900.000 Tonnen Plastikmüll an. Im Mittelmeer werden jährlich 83.000 Müllwagen voller Plastik deponiert.

Immerhin, mehr als die Hälfte der Plastikabfälle in Österreich wird weiter verwertet – leider wird aber mehr verbrannt als recycelt. Die Krux dabei sind die unzähligen verschiedenen Kunststoffsorten – sie erschweren das Recycling und machen es teuer. Umso wichtiger sind bessere Strategien zur Plastiktrennung und Wiederverwertung.

Seit ich diesen Satz gelesen habe, denke ich mir bei jedem Stück Plastik umso mehr: Muss das jetzt sein? Wie könnte ich das umgehen? Und wie kann ich verhindern, dass Generationen nach mir noch unter meinem Mist leiden?

Fazit:

Für bewusste Konsumenten und alle, denen nicht egal ist, wie es der Erde geht. Es gibt zahlreiche Ideen rund um Müllvermeidung und -verwertung. Es liegt an jedem Einzelnen, beim Einkaufen und Entsorgen achtsamer zu sein und den Druck auf die Industrie zu erhöhen, das auch zu tun.

laila.daneshmandi@kurier.at

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