Emotional statt rational
Trumps Angriff in Syrien ist eine emotionale, keine rationale Entscheidung.
Vielleicht hat sich Donald Trump ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt, als er nach dem wahrscheinlich von Assads Luftwaffe durchgeführten Giftgasangriff auf unschuldige Zivilisten harte Konsequenzen ankündigte. Keine 24 Stunden später ließ er die syrische Luftwaffenbasis Shayrat mit Marschflugkörpern zerstören.
Natürlich wurde Russland vorab informiert, alles andere wäre einem außenpolitischen Selbstmord gleichgekommen. Trumps Handeln ist freilich eine emotionale, keine rationale Entscheidung. Welche Strategie dahintersteckt, ist nicht nachvollziehbar. Aber er, der seinen Vorgänger wegen seines Nichthandelns in Syrien hart kritisierte, musste anscheinend sein Macher-Image beweisen. Ein Nichtstun hätte ihn in seinen Augen wohl blamiert. Die Konsequenzen dieses Schnellschusses sind nicht absehbar. Wie und ob Russland reagieren wird, bleibt offen. Aber es ist zu hoffen, dass Trumps Warnung den Russen gar nicht so unrecht ist. Auch Putin wird sich langfristig schwer tun, Assads Gräueltaten länger zu dulden. Beide müssten jetzt die Chance nutzen, gemeinsam einen Regimewechsel einzuleiten. Alles andere wäre eine weitere Eskalation, die keiner brauchen kann.
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