Der Grund? Starlinger schreckt vor einer gehörigen Portion Populismus und Alarmismus nicht zurück: Er sagte die Eröffnung der Militär-Sicherheitsschule in Wiener Neustadt ab. Er kokettierte mit dem Aus für die Heeresflugschau in Zeltweg. Er drohte, die Leistungsschau auf dem Heldenplatz einzustellen – eine Art Frontalangriff auf die heimische Folklore.
Es sind Signale, die selbst Nicht-Militaristen verstehen. (Dass keine seiner Ankündigungen umgesetzt wurde, steht auf einem anderen Blatt. Für seine Inszenierung ist das aber zweitrangig.) Auch die Gräben zu den Generälen hat Starlinger – selbst Generalmajor – geschlossen. Als Militäradjutant des Bundespräsidenten konnte er zuletzt sogar den Ex-Grünen Alexander Van der Bellen für die Belange des Heers begeistern.
Starlingers Engagement ist wohltuend und wichtig. Weil es die Wunden, auf die er den Finger legt, wirklich gibt. Gerade angesichts neuer Bedrohungen – Stichwort: Cyberangriffe – benötigt das Heer zusätzliche Mittel. Aber auch, weil er eine Lücke zwischen veröffentlichter und öffentlicher Meinung schließt. Während das Heer in bestimmten Zirkeln gerne als aus der Zeit gefallene Chaos-Truppe verunglimpft wird, genießt es bei der Bevölkerung hohes Ansehen.
Keine andere Institution stieg (laut einer Wertestudie der Uni Wien) im Vertrauen der Menschen zuletzt stärker. Dazu tragen die Katastropheneinsätze des Heeres bei, aber auch seine Leistung während der Flüchtlingskrise. Wenn das so bleiben soll, wird das etwas kosten.
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