Ein paar Klicks können Existenzen zerstören

Ein paar Klicks können Existenzen zerstören
Das Internet hat uns konditioniert, vorschnell zu bewerten und zu beurteilen. Die Konsequenzen zeigt es uns nicht.
Christoph Schwarz

Christoph Schwarz

Jetzt also die Lehrer. Mit einer neuen App sollen sie online bewertet werden können – von ihren Schülern, deren Eltern oder von wem auch sonst immer. Das Internet nimmt es da üblicherweise nicht so genau. Die App wird regen Zulauf verzeichnen, diese Prognose lässt sich jetzt schon wagen. Denn sie befriedigt eines unserer Grundbedürfnisse im Netz – jenes nach ein klein bisschen (All-)Macht.

Die sozialen Medien und unzählige Bewertungs-Apps haben uns darauf konditioniert, zu liken, zu herzerln, zu sternderln und zu swipen. Hier können wir bewerten, beurteilen und richten. Jeder Einzelne ein kleiner Cäsar, der in der (digitalen) Arena mit einem Daumenzeig über Gedeih und Verderb entscheidet. Wir sind dabei unhinterfragbar. Dafür sorgt nicht zuletzt die Anonymität im Netz. Sie bringt nicht unbedingt das Beste im Menschen hervor.

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