Ein Konzept aus 1851

Österreich stellt sich bei der Expo in Dubai zur Schau – ein halbes Jahr lang kann man dort mit der Welt ins Gespräch kommen.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

In Dubai findet seit 1. Oktober wieder eine Weltausstellung statt. Verschoben, ein Jahr später als geplant und mit bisher überschaubarem Medienecho.

Nun: Expos haben es schwer. Das Konzept – die Welt kommt zusammen und die Besucher staunen darüber, was die anderen zu bieten haben – ist alt und in einer globalisierten Welt auch zum Teil überholt. Die erste Expo gab es übrigens 1851 im Londoner Hyde Park unter dem Titel: Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations. Da war die Welt noch verschlossener, kaum vernetzt, das Staunen über die (industriellen) Fortschritte anderer Länder sicher groß. Die aktuelle Weltausstellung in Dubai ist übrigens wieder eine Premiere: zum ersten Mal findet sie in einem arabischen Land statt. Aber ob hier noch viel gestaunt wird?

Weltausstellungen (finden übrigens alle fünf Jahre statt) sind Leistungsschauen der Länder. Mit schlechtem CO2-Fußabdruck und viel zu viel Herumreiserei (aber das soll hier nicht Thema sein). In manchen Länderpavillons glaubt man, sich auf einer Touristenmesse zu befinden. Die Generalthemen, diesmal Mobilität, Chancen, Nachhaltigkeit, werden meist sehr großzügig interpretiert. Länder zeigen sich her, mit ihren Schönheiten, Klischees und nur zum Teil mit ihrer Wirtschaftskraft.

Die Teilnahme an so einer Ausstellung kann aber trotzdem etwas bringen, dann nämlich, wenn die Unternehmen die Chance nützen, bei der Expo vorstellig zu werden. Und mithilfe der Wirtschaftskammer und dem dort ansässigen Wirtschaftsdelegierten Kontakte knüpfen. Das könnte im Österreich-Pavillon dann ganz nett werden: traditionell ist es dort österreichisch gemütlich, mit Alpencharme und guten Mehlspeisen. Ein bisschen Klischee darf ja auch bei Weltgeschäften mitschwingen.

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