Sogar bei der rund 16.000 Einwohner zählenden Landeshauptstadt muss man ab und zu überlegen, ob es nun die "kleinste Großstadt" oder die "größte Kleinstadt" (der Welt) heißt – international braucht es dazu ja (eher mindestens) 100.000 Einwohner. (Auflösung: "kleinste Großstadt" stimmt. Wirklich.)
In Sachen Einwohnerzahl kann in Österreich Wien sowieso keine Konkurrenz gemacht werden, beim Parken auch nicht. Gilt doch seit drei Jahren eine Kurzparkzone im gesamten Stadtgebiet. In den Landeshauptstädten – egal ob St. Pölten (seit 1989) oder Eisenstadt (seit 1993) – sind Parkgebühren schon lange Pflicht.
Auch der Tourismus-Hotspot Neusiedl am See führte bereits 1996 Parkraumbewirtschaftung ein. "Metropolen" (im pannonischen Sinn) wie Oberwart zogen nach, weitere werden angesichts der aktuellen Entwicklung folgen.
Wo stell ich jetzt mein Auto hin?
Denn dem großen Vorbild Wien wird bei der Verschärfung der Regeln und Erhöhung der Preise eifrig nachgeeifert. Etwa in Eisenstadt, wo das Parken für E-Autos seit 1. April nicht mehr gratis ist. Obendrauf wurde der Preis für Tagestickets um 50 Cent erhöht.
Kleinere Städte ziehen nach: In Pinkafeld (knapp 6.000 Einwohner) müssen Dauerparker ab 1. September auf öffentlichen Plätzen wie im Bereich der HTL zahlen. Hauptwohnsitzer sind außen vor, Grund für die Einführung sind Anrainerbeschwerden wegen zugeparkter Flächen.
Die Maßnahmen sind gleichermaßen bitter (für einige Autofahrer) wie verständlich (aus Sicht der Stadt). Sie bieten aber die Chance, den Charme und den dörflichen Charakter der Kleinstädte zu erhalten. Den Preis der paar Hundert Meter zu Fuß sollte uns das jedenfalls wert sein.
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