Die Personalkrise

Die Personalsituation ist in vielen Branchen angespannt. Um das zu ändern, braucht es mehr Mitarbeiter – und bessere Konditionen.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Personalmangel: Nirgendwo spürt man das im Moment stärker als auf Flughäfen. Das System kippt täglich, mit langen Wartezeiten für Passagiere, gestrichenen Flügen, überlasteten Mitarbeitern in der gesamten Flugbranche. Man habe falsch kalkuliert, falsch eingeschätzt, sagen Verantwortliche wie etwas der Lufthansa-Chef. Missmanagement auf höchster Ebene.

Chaos und Überforderung

Sieht und fragt man die dort Arbeitenden, wie es ihnen geht, sind die Antworten trist. Zu wenige Mitarbeiter müssen zu viel leisten. Das Chaos und die Überforderung ist dem Flughafen-Personal ins Gesicht geschrieben. Man sucht mehr Mitarbeiter? Man sollte aufpassen, dass man die vorhandenen nicht auch noch verliert.

Flugbetrieb als Extrembeispiel

Der Flugbetrieb ist ein Extrembeispiel dafür, was sich auch in anderen Branchen abzeichnet. Zu wenige Arbeitskräfte, zu viel Arbeit für die vorhandenen Mitarbeiter. Das Arbeitspensum ist teilweise nicht mehr zu schaffen, Aufträge können nicht angenommen werden. Das bremst Unternehmen und letztlich die ganze Volkswirtschaft. Wirtschaftsminister Martin Kocher spricht davon, dass der Arbeitskräftemangel ein Prozent Wachstum pro Jahr kosten könnte – jedes Jahr, bis 2030. Ein schmerzender Verlust.

Arbeitsbedingungen verbessern

Was also tun? Mit Sorgfalt und Umsicht die Personalsituation hochfahren, Arbeitsbedingungen verbessern und modernisieren, damit Arbeitskräfte wieder Freude daran haben, in einem Unternehmen anzuheuern. Mitarbeiter wollen weniger arbeiten? Gebt ihnen Teilzeit. Sie wollen Planbarkeit für ihre Arbeit? Plant besser. Sie wollen Rücksicht auf ihr Privatleben, gute Gehälter und Wertschätzung? Es muss möglich, das zu geben. Zurück kommen dann verlässliche Mitarbeiter, die gerne leisten. Und die brauchen viele Unternehmen dringend.

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