Der Zweitbildschirm

Der Zweitbildschirm
Fernsehen als Lebensmittelpunkt war einmal; die Vielfalt an Unterhaltungs- und Informationsmöglichkeit seither ist Segen und Fluch
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es ist gerade einmal 50 Jahre her, da war die Wohnzimmerwelt noch simpel: ein Fernsehgerät, seit einigen Jahren schon in Farbe, zwei Sender und ein eingeübter Wochenablauf. Am Freitagabend Krimi, meist der „Kommissar“ oder ein straßenfegender Durbridge-Mehrteiler, am Samstag der große Kulenkampff oder andere Abendshows, am Sonntag seit Neuestem „Tatort“, unter anderen mit dem Österreicher Sieghart Rupp als Zollkommissar Kressin – und jeden Abend um 19.30, nach dem Nachtmahl: die „Zeit im Bild“, Informations-Hauptquelle des Österreichers neben seiner Stamm-Tageszeitung.

Die ZiB gibt es noch. Sonst hat sich seither ein Umbruch ereignet, der zu den größeren in der Menschheitsgeschichte gezählt werden kann, vergleichbar mit der Erfindung der Dampfmaschine oder dem Ende der Die-Erde-ist-eine-Scheibe-Theorie. Die Revolution, die aus der Wohnzimmerenge hinausführte, begann langsam und aufregend – Videorecorder, Kabel-TV mit vielen Kanälen – und nahm bald Fahrt auf: Computer, Mobiltelefon, Internet, Wikipedia, Social Media, Smartphone, Youtube, Streaming-Portale ...

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