Der Sieg und die Schande

Der Sieg und die Schande
Russland feiert sich und seine bis heute blutige Geschichte. Den politischen Erben Stalins nicht zu reizen, wird das Blut nicht stoppen.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Morgen feiert Russland wie jedes Jahr mit großem Pomp den „Tag des Sieges“: die Befreiung Europas vom Grauen des Nationalsozialismus durch die Rote Armee Stalins. Die Alliierten waren zwar auch dabei, aber das ist aus russischer Sicht eine Fußnote der Geschichte.

Heuer ist der „Tag der Freiheit“ ein Tag der Schande. Wenn russische Vernichtungswaffen und Atomraketen nicht nur über den Roten Platz in Moskau, sondern auch durch das von russischen Truppen niedergemetzelte Mariupol rollen, wenn Wladimir Putins Massenmord als Bühne für die Feier des russischen Heldentums dient, dann ist das ein neuer Tiefpunkt in der russischen Geschichte.

Nur ein neuer. Und Tag der Schande war das Feiern der russischen Militärmacht alle Jahre schon.

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