Der österreichische Weg

Der Winter naht und die Probleme sind dringlich: Wie sieht der Energieplan für Betriebe und die Industrie eigentlich aus?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Energie ist knapp und teuer und man tut gut daran, sich für den kommenden Herbst und Winter zu rüsten. Spannend ist die unterschiedliche Herangehensweise von Deutschland und Österreich zum Thema. Während es in Deutschland in den Medien viel stärker um Einsparungsmaßnahmen geht, um Rationierung und Aktion (Pools sollen nicht beheizt werden, Notfallspläne werden geschmiedet, es soll Energie eingespart werden, wie nie zuvor), wird in Österreich zuerst Geld an die Menschen verteilt (siehe eigenes Konto und Grafik auf Seite 4).

Von Sparmaßnahmen und weitreichenden Ideen, wie Betriebe und die Industrie durch die energieintensive Zeit kommen, ist hierzulande ziemlich wenig zu hören. Da ist kein Masterplan, welche Branchen bei der totalen Verknappung wie viel Gas bekommen; (noch) kein Preisdeckel für Betriebe; keine Energiekostenhilfen und da sind auch keine Vorkehrungen, wie man mit energiefressenden Maschinen, Poolanlagen in Hotels oder der Heizung generell umgehen soll (19 Grad, eventuell? Weniger Weihnachtsbeleuchtung?).

Nun, vielleicht vertraut man auf den Hausverstand der Akteure und auf die Weisheit der Wirtschaftstreibenden und ihre Selbstverantwortung. Aber vielleicht wäre eine Anleitung, wie wir gemeinsam durch diese kalte Zeit kommen, der vernünftigere Weg. Denn der Herbst ist da und der Winter naht. Und die Betriebe brauchen – wie eigentlich immer – vor allem Planungssicherheit‚ um sich auf die Winterszenarien einstellen zu können.

Wobei: Einen Plan von EU-Seite gibt es seit Anfang August. Dieser sieht vor, dass die EU-Staaten ihren Gasverbrauch bis März 2023 freiwillig um 15 Prozent senken. Wie wir diesem Plan nachkommen ist aber bisher offen. Und das zeigt im Grunde auch, wie eine Empfehlung auf EU-Ebene wirkt.

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