Der Lauf der Wirtschaft

Gibt es im noch jungen Jahr besonders viel Schwung, Aufbruch und Veränderung? Ja – und es hat wohl handfeste Gründe.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Wir glauben nicht an die Macht der Sterne, nicht an die große Kunst des Handlesens und auch der Kaffeesud hat noch selten gehalten, was er in eindeutigen Vorhersagen versprochen hat. Wenn man aber trotzdem spürt, dass 2020 ein Jahr der großen Veränderungen werden könnte, hat das wohl weniger mit der kosmischen Sternenstellung zu tun, als mit Faktischem.

Zum einen lässt sich in Wirtschaft (und Politik) ein gewisser Aufholbedarf erkennen. Seit der Ibiza-Affäre ist viel still gestanden, wurden Projekte „on hold“ gesetzt. Jetzt, mit der neuen Regierung im Amt, nehmen die Dinge relativ schnell wieder Fahrt auf. Entscheidungen werden getroffen, Investitionen getätigt – es geht mit neuem Schwung wieder weiter.

Aufbruchstimmung

Eine weitreichende Aufbruchstimmung nach vielen Monaten des Nicht-wissen-was-kommt – auch in der Wirtschaft, die zudem noch abwenden muss, was die Prognosen zeigen: eine Konjunkturabschwächung in den kommenden Monaten, einen noch dramatischeren Fachkräftemangel, noch stärkere Effekte durch die Digitalisierung und Automatisierung.

Zum anderen: Die vergangenen Jahre haben in diversen Bereichen viel angekündigt und auch schon vorbereitet. Manche Dinge brauchen länger, werden dann (jetzt!) aber schlagend: mehr Diversität in den Gremien – spürt man plötzlich; neue Führungskräfte – sie sind jünger, oft weiblich und denken anders; das Erschließen neuer Geschäftsfelder, auch, weil es eine massive Disruption in vielen Branchen gibt.

Allen voran dem Automobilsektor, weil die ökologische Keule (Greta Thunberg und heiße Sommer) so stark zugeschlagen hat, dass gar keine andere Wahl bleibt, als eingefahrene Pfade zu verlassen.

2020 also ein Jahr der Veränderung? Ganz sicher sogar, weil die Zeit für vieles einfach reif ist.

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